Luxemburger Renette

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Die '''Luxemburger Renette''' ist eine Sorte des Kulturapfels, die bereits zu Beginn des 19. Jhdts. in Luxemburg entstanden ist.
 
Die '''Luxemburger Renette''' ist eine Sorte des Kulturapfels, die bereits zu Beginn des 19. Jhdts. in Luxemburg entstanden ist.
  
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== Abstammung und Verbreitung ==
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Die Luxemburger Renette soll bereits vor 1820 in Luxemburg entstanden sein. Seit dieser Zeit wurde sie unter dem Namen 'Reinette des vergers' verbreitet. Beschrieben wurde sie allerdings erst 1856 vom Oberförster Kolz aus Ettelbrück in der 'Monatsschrift für Pomologie und praktischen Obstbau'.
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In Luxemburg wurde die robuste Sorte vom Landesobstbauverein in der Zeit von 1895 bis 1950 regelmäßig empfohlen. Heute ist die Sorte noch im ganzen Land anzutreffen und zählt insgesamt zu den häufigsten Sorten, selbst wenn sie im Laufe der Zeit zunehmend vom [[Triumph aus Luxemburg]] verdrängt wurde.
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Dies trifft besonders für zahlreiche westdeutsche Höhenlagen zu, wo an Stelle der Luxemburger Renette vielerorts die 'Neue Luxemburger Renette', der [[Triumph aus Luxemburg]] gepflanzt wurde.
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Bisher kartierte Vorkommen der [https://map.bongert.lu/bongert/_rasterkarte.php?id_sorte=ap_luxerene&sorte_de=Luxemburger%20Renette Luxemburger Renette] in Luxemburg.
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== Fruchtmerkmale ==
 
Der mittelgroße, breit kegelförmige Apfel ist im Querschnitt kantig bis unregelmäßig rund. Beim Reifen zeigen die Äpfel oft charakteristische aufgehellte Streifen. Gut besonnte Früchte besitzen eine orange-bräunliche, gehauchte Deckfarbe, die sich bis hin zu rötlichen unregelmäßigen Flecken mit rot umhöften Schalenpunkten verdichten kann.  
 
Der mittelgroße, breit kegelförmige Apfel ist im Querschnitt kantig bis unregelmäßig rund. Beim Reifen zeigen die Äpfel oft charakteristische aufgehellte Streifen. Gut besonnte Früchte besitzen eine orange-bräunliche, gehauchte Deckfarbe, die sich bis hin zu rötlichen unregelmäßigen Flecken mit rot umhöften Schalenpunkten verdichten kann.  
  
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Das Fruchtfleisch ist grünlich- bis gelblichweiss, anfangs saftig, später mürbe werdend, mit einem mildsüßen Geschmack.
 
Das Fruchtfleisch ist grünlich- bis gelblichweiss, anfangs saftig, später mürbe werdend, mit einem mildsüßen Geschmack.
  
== Abstammung und Verbreitung ==
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== Reife und Verwendung ==
Die Luxemburger Renette soll bereits vor 1820 in Luxemburg entstanden sein. Seit dieser Zeit wurde sie unter dem Namen 'Reinette des vergers' verbreitet. Beschrieben wurde sie allerdings erst 1856 vom Oberförster Kolz aus Ettelbrück in der 'Monatsschrift für Pomologie und praktischen Obstbau'.
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Ernte Anfang bis Mitte Oktober.  
 
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In Luxemburg wurde die robuste Sorte vom Landesobstbauverein in der Zeit von 1895 bis 1950 regelmäßig empfohlen. Heute ist die Sorte noch im ganzen Land anzutreffen und zählt insgesamt zu den häufigsten Sorten, selbst wenn sie im Laufe der Zeit zunehmend vom [[Triumph aus Luxemburg]] verdrängt wurde.
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Dies trifft besonders für zahlreiche westdeutsche Höhenlagen zu, wo an Stelle der Luxemburger Renette vielerorts die 'Neue Luxemburger Renette', der [[Triumph aus Luxemburg]] gepflanzt wurde.
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Bisher kartierte Vorkommen der [http://map.bongert.lu/db/map_raster1_sorte.php?id_sort=ap_luxerene Luxemburger Renette] in Luxemburg.
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== Verwendung ==
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Die Sorte hält sich im Lager bis Ende Februar und kann als Wirtschafts- oder Tafelobst verwendet werden.
 
Die Sorte hält sich im Lager bis Ende Februar und kann als Wirtschafts- oder Tafelobst verwendet werden.
  
== Ansprüche ==
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== Baum ==
In der Jugend kräftig wachsender Baum, der im Alter durch seine überhängenden Kronen auffällt. Die robuste Sorte wurde überall dort gerne gepflanzt, wo empfindlichere Sorten versagen.  
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In der Jugend kräftig wachsender Baum, der im Alter durch seine überhängenden Kronen auffällt. Die Sorte wächst gesund, ist sehr frosthart und robust gegen Schorf. Die Sorte ist aufgrund geringer Ansprüche an Boden und Klima breitanbaufähig und für den Streuobstanbau geeignet. Insbesondere kann sie für kühlere, spätfrostgefährdete und Höhenlagen empfohlen werden.
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== Verwechslersorten ==
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[[Adersleber Kalvill]], [[Boikenapfel]], [[Kanadarenette]],  [[Luxemburger Triumph]], [[Riesenboiken]] 
  
 
== Weblinks==
 
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Eintrag in der [http://www.obstsortendatenbank.de/luxemburger_renette.htm Obstsortendatenbank des BUND-Lemgo].
 
Eintrag in der [http://www.obstsortendatenbank.de/luxemburger_renette.htm Obstsortendatenbank des BUND-Lemgo].
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== Literatur ==
 
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Aktuelle Version vom 31. Juli 2018, 19:39 Uhr

Luxemburger Renette
Luxemburger Renette.jpg
Herkunft vermutlich bereits vor 1820 in Luxemburg entstanden
Synonyme DE Grüne Renette, Schläfer, Weidenapfel, Weinapfel, Alte Luxemburger Renette
Synonyme FR Reinette de Luxembourg, Reinette des vergers, Quastress simple, Coastress (Wallonie)
Synonyme LU Letzebuerger Reinette
Pflückreife Anfang bis Mitte Oktober
Genussreife bis Februar
Apfelsorten

Die Luxemburger Renette ist eine Sorte des Kulturapfels, die bereits zu Beginn des 19. Jhdts. in Luxemburg entstanden ist.

Inhaltsverzeichnis

Abstammung und Verbreitung

Die Luxemburger Renette soll bereits vor 1820 in Luxemburg entstanden sein. Seit dieser Zeit wurde sie unter dem Namen 'Reinette des vergers' verbreitet. Beschrieben wurde sie allerdings erst 1856 vom Oberförster Kolz aus Ettelbrück in der 'Monatsschrift für Pomologie und praktischen Obstbau'.

In Luxemburg wurde die robuste Sorte vom Landesobstbauverein in der Zeit von 1895 bis 1950 regelmäßig empfohlen. Heute ist die Sorte noch im ganzen Land anzutreffen und zählt insgesamt zu den häufigsten Sorten, selbst wenn sie im Laufe der Zeit zunehmend vom Triumph aus Luxemburg verdrängt wurde. Dies trifft besonders für zahlreiche westdeutsche Höhenlagen zu, wo an Stelle der Luxemburger Renette vielerorts die 'Neue Luxemburger Renette', der Triumph aus Luxemburg gepflanzt wurde.

Bisher kartierte Vorkommen der Luxemburger Renette in Luxemburg.

Fruchtmerkmale

Der mittelgroße, breit kegelförmige Apfel ist im Querschnitt kantig bis unregelmäßig rund. Beim Reifen zeigen die Äpfel oft charakteristische aufgehellte Streifen. Gut besonnte Früchte besitzen eine orange-bräunliche, gehauchte Deckfarbe, die sich bis hin zu rötlichen unregelmäßigen Flecken mit rot umhöften Schalenpunkten verdichten kann.

Die Kelchseite zeigt regelmäßig charakteristische 'Fleischperlen' und eine angedeutete ringförmige Berostung.

Die enge Stielgrube weist in der Regel eine strahlig auslaufende, teils grobschuppige Berostung auf. Der kurze, am Ende knopfig verdickte Stiel ragt kaum aus der Kelchgrube heraus.

Das Fruchtfleisch ist grünlich- bis gelblichweiss, anfangs saftig, später mürbe werdend, mit einem mildsüßen Geschmack.

Reife und Verwendung

Ernte Anfang bis Mitte Oktober. Die Sorte hält sich im Lager bis Ende Februar und kann als Wirtschafts- oder Tafelobst verwendet werden.

Baum

In der Jugend kräftig wachsender Baum, der im Alter durch seine überhängenden Kronen auffällt. Die Sorte wächst gesund, ist sehr frosthart und robust gegen Schorf. Die Sorte ist aufgrund geringer Ansprüche an Boden und Klima breitanbaufähig und für den Streuobstanbau geeignet. Insbesondere kann sie für kühlere, spätfrostgefährdete und Höhenlagen empfohlen werden.

Verwechslersorten

Adersleber Kalvill, Boikenapfel, Kanadarenette, Luxemburger Triumph, Riesenboiken

Weblinks

Eintrag in der Obstsortendatenbank des BUND-Lemgo.

Erhalternetzwerk Obstsortenvielfalt

Literatur

  • Dahlem, R., Aendekerk, R., Thiel, M., Bauer, D., Bannier, H.-J. 2007: Äpfel und Birnen aus Luxemburg. Geschichte - Traditionen - Sorten - Verwendung. (Hrsg.) Fondation Hëllef fir d'Natur. saint-paul, Luxembourg. ISBN: 978-2-87963-698-6.
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