Rheinischer Winterrambur
Rheinischer Winterrambur | |
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Herkunft | Sorte bereits im 17. Jh. bekannt, vermutlich aus Benelux-Ländern. |
Kreuzung aus | nicht bekannt |
Synonyme | Rambo, Jestetter Rambour, Klosterapfel, Rambour d'hiver, Rambour d'hiver du Rhin, Winterrambur, Zitronenapfel, Teuringer, Teuringer Winterrambur, Menznauer Jägerapfel (Schweiz) |
Apfelsorten |
Inhaltsverzeichnis |
Herkunft und Verbreitung
Der Rheinische Winterrambur ist eine Sorte des Kulturapfels (Malus domestica), die bereits seit dem 17. Jh. bekannt war und im 18. Jh. in den Regionen längs des Rheins von der Schweiz bis zum Niederrhein weit verbreitet war. Die Sorte gehört selbst heute noch zu den im westlichen Mitteleuropa am häufigsten vorkommenden Apfelsorten im Streuobstbau. So steht die Sorte auch in Luxemburg an erster Stelle, wobei sie regelmäßig mit dem Triumph aus Luxemburg, dem Eifeler Rambur und der Luxemburger Renette in Bongerten zu finden ist. Dies verdeutlichen auch die bisher kartierten Vorkommen des Rheinischen Winterramburs in Luxemburg.
Aufgrund der bereits sehr frühen weiten Verbreitung lässt sich die genaue Herkunft der Sorte heute nicht mehr eindeutig klären. Bis 1904 wurde die in der Eifel, den Ardennen und dem luxemburgischen Ösling ebenfalls recht weit verbreiteten Sorte des Eifeler Rambur ebenfalls als Winterrambur bezeichnet. Um eine Verwechslung mit dem Rheinischen Winterrambur auszuschließen wurde sie dann in Eifeler Rambur umbenannt. Beide Sorten zeigen heute in Luxemburg ein charakteristisches Verbreitungsmuster. In den Höhenlagen des Ösling ist der Eifeler Rambur vorherrschend, während im milderen Klima des Gutlandes der Rheinische Winterrambur dominant vorkommt.
Merkmale der Sorte
Typisch für die Sote sind die unregelmäßig, kantigen, breitgedrückten, recht harten Früchte. Das Kernhaus ist meist geschlossen mit wenigen, meist tauben, länglichen Kernen.
Verwendung
Der Rheinische Winterrambur wird in erster Linie als Wirtschafts- und Mostapfel geschätzt. Bei später Ernte (ab Mitte Oktober) läst sich der Apfel bis Februar lagern. Als Tafelapfel ist der eher mürbe und säurearme Apfel hingegen weniger geeignet.
Anbau
Der kräftig wachsende Baum bildet breite, schirmartige Kronen mit einem großen, dunklen Laub. Die Sorte ist recht frosthart und robust gegen Schorf. Aufgrund ihrer Kältetoleranz und der späten Blüte im Frühjahr eignet sich die Sorte auch für spätfrostgefährdete Lagen.
Ähnlich aussehende Sorten
Joseph Musch, Roter Bellefleur
Literatur
Dahlem, R., Aendekerk, R., Thiel, M., Bauer, D., Bannier, H.-J. 2007: Äpfel und Birnen aus Luxemburg. Geschichte - Traditionen - Sorten - Verwendung. (Hrsg.) Fondation Hëllef fir d'Natur. saint-paul, Luxembourg. ISBN: 978-2-87963-698-6.
Hartmann,W.; Fritz, E. 2008: Farbatlas alte Obstsorten, 3. Aufl. Ulmer Verlag. Stuttgart.ISBN: 978-3-8001-5672-6.