Historische Reise des Kulturapfels

Malus_sieversii

Verbreitungsareale von Malus sylvestris und Malus sieversii

Woher der Kulturapfel, der wichtigste Vertreter unserer einheimischen Obstarten, wirklich stammt, ist eigentlich erst seit kurzem genau bekannt, dank dem britischen Forscher Barrie Juniper. Man hatte bis 2001 vermutet, der uns heute bekannte kultivierte Apfel wäre aus Kreuzungen zwischen verschiedenen, im nördlichen Eurasien wild vorkommenden Apfelarten entstanden. Molekulargenetische Untersuchungen im „Department of Plant Sciences“ der Universität Oxford in England haben gezeigt, dass einzig der Wildapfel Malus sieversii unserem Kulturapfel genetisch ähnlich ist. Das natürliche Verbreitungsgebiet dieses Wildapfels befindet sich jedoch in einigen, bis heute nur unzureichend erforschten Gebirgen Mittelasiens, unter ihnen der Dsungarische Alatau/Kasachstan, im Grenzgebiet zu China und Kirgisistan.

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Entwicklung des Obstbaus in Luxemburg

In Luxemburg spielten die Klöster bei der Entwicklung des Obstbaus, auch bei der Entwicklung von kleinkronigen Bäumen für Gärten, eine bedeutende Rolle. In Echternach waren es die Benediktinermönche, deren Kloster im Jahr 698 nach Chr. um die Grabstätte des heiligen Willibrord gegründet wurde. Sie förderten den Hochstammobstbau entlang der Sauer, einem Nebenfluss der Mosel. Etwas weiter nördlich waren es später (vermutlich ab dem 13. Jahrhundert) die Trinitarier in Vianden, die sich besonders um die Ausbreitung der Walnuss und des Birnenanbaues verdient machten. Letztere wurden in Backöfen getrocknet, um sie haltbar zu machen und den kärglichen Speisezettel der armen Bevölkerung zu bereichern. Bis zum 18. Jahrhundert entwickelte sich der Hochstammobstbau zunehmend zu einer Erwerbsquelle in der Landwirtschaft. Kartographisch wurden größere Obstbaumbestände, die “Bongerten”, bereits auf den militärischen Karten für die damalige österreichische Verwaltung des Compte Ferrari von 1776 dargestellt. Die ausgeprägtesten Bongerten gab es damals im “Gutland”, im heutigen Süden von Luxemburg. Hier waren die Boden- und Klimabedingungen günstiger als in den nördlich liegenden luxemburgischen Ardennen, dem “Ösling”.

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Historische Birnensorten - neu entdeckt

Am 8. Oktober 2010 (Wiederholung 1.Januar 2011) sendete der WDR einen interessanten Beitrag zur Geschichte und Kultur historischer Birnensorten. Den Beitrag Historische Birnensorten- neu entdeckt können auf der Seite des WDR anschauen.

Den Schwerpunkt bilden dabei die Sammlungen des Schwetzinger Schlosses in Baden-Würtemberg, einem der größten und bedeutendsten Schlossgärten Europas, der auch von Luxemburg aus gut zu erreichen ist und auf jeden Fall einen Besuch lohnt.